Fraktur-E-Books: Formate und Technik
Beiſpiele für die Darſtellung der angebotenen E-Books:
- Bild links: Beiſpielſeite aus Hauffs »Märchen« auf einem Android-Tablet, angezeigt mit Aldiko.
- Bild rechts: Beiſpielſeite aus der kommerziellen Ausgabe von Hauffs »Märchen« auf einem »Kindle Paperwhite«.
Bei den hier vorgeſtellten E-Books handelt es ſich um Klaſſiker der Literatur, deren Copyright erloſchen iſt. Aber gute Literatur wird, ſo wie gute Muſik, eigentlich niemals ſo unmodern, daß ſie nicht doch immer noch leſenswert und empfehlenswert wäre.
Konkret geht es darum, E-Books zu erſtellen und anzubieten, die eine Frakturſchrift verwenden und die insbeſondere zwiſchen dem »langen S« – ſ – und dem »End-S« – s – unterſcheidet und im allgemeinen darüber hinaus noch zahlreiche Ligaturen nutzt, um das Schriftbild zu geſtalten. Da dieſes »lange S« auch einen Platz im Unicode hat, iſt es durchaus in etlichen modernen Computer-Zeichenſätzen (darunter auch viele Antiqua-Fonts) enthalten. Dennoch iſt die ſ/s-Unterſcheidung eher typiſch für Fraktur-Schriften, die ſomit für die E-Books zum Einſatz kommen.
Außerdem iſt es einfach eine Tatſache, daß viele E-Books (auch die recht teuer verkauften) immer noch eher wenig liebevoll geſtaltet ſind. Und wenn dann auch noch ein Leſegerät verwendet wird, das automatiſch Trennungen an wahrhaftig gruſeligen Stellen einflicht – (Trennungen wie P--ferd oder gar Er ſprach: »--Heute... bekomme ich regelmäßig zu ſehen – dann verſtehe ich, daß die meiſten paſſionierten Leſer immer noch Papier bevorzugen; das Auge lieſt ſchließlich mit!
Ich ſtelle einige E-Books (als EPUB und/oder »6-Zoll-PDF«) koſtenlos zur Verfügung. Einige weitere Titel werden gegen (meiner Meinung nach) geringes Entgelt als E-Books (ohne hartes DRM) feilgeboten.
Zu beachten:
- Die E-Books im EPUB-Format ſind nur verwendbar, wenn das Leſegerät (bzw. die Anzeige-Software) eingebettete Schriften unterſtützt. Jedes Umſchalten auf andere (z. B. die geräte-internen) Schriftarten wird eher wie Zeichenſalat ausſehen. Dies liegt daran, daß gezwungenermaßen alle benötigten Ligaturen feſt eingebettet werden mußten. (Für Experten: Opentype-Features wären ein willkommener Ausweg geweſen, aber leider iſt mir derzeit kein E-Book-Leſegerät bekannt, das dieſe unterſtützt.)
- Wegen der – aus Sicht eines ſimplen lateiniſchen Alphabets – vielen exotiſchen Sonderzeichen iſt leider auch keine Volltextſuche möglich, ebenſowenig ein Markieren und Nachſchlagen eines Wortes in geräte-internen Wörterbüchern.
- Einige der Titel werden alternativ auch als »6-Zoll-PDF« angeboten. Es handelt ſich um PDF-Dokumente, bei denen Seitengröße und Schriften ſpeziell für die Anzeige auf typiſchen E-Book-Leſegeräten optimiert ſind. Naturgemäß wird man ſich hier nicht die Schriftgröße nach Belieben einſtellen können, ſo etwas funktioniert bei dieſem Format naturgemäß einfach nicht, aber davon abgeſehen ſollten dieſe Dateien ohne Kompatibilitätsprobleme auf nahezu allen Leſegeräten problemlos angezeigt werden.
Zum Thema EPUB-Software:
Zwar unterſtützt immer noch nicht jede Anzeige-Software eingebettete Schriftarten und die ſpeziellen Unicode-Zeichen zur Steuerung von Ligaturen und Trennungen, die hier verwendet wurden. (Eine detaillierte Analyſe iſt mir auf Grund der Vielzahl der E-Book-Geräte bzw. Software nicht möglich.) Mein Eindruck iſt aber generell, daß Ausprobieren lohnt, denn die Unterſtützung dieſer Darſtellungsmöglichkeiten wird zunehmend beſſer.
Willkürlich ausgewählte Beiſpiele aus meiner eigenen Erfahrung (ſiehe auch die Abbildungen oben):
- Mit dem AdobeViewer (»Adobe Digital Editions Home«), ſo wie er auf vielen mobilen Leſegeräten und manchen PC-Plattformen zur Verfügung ſteht, ſollte es keinerlei Probleme geben.
- Für Android gibt es koſtenlos die Anzeige-»App« Aldiko, die allerdings in ihrer Grundeinſtellung ſo konfiguriert iſt, daß eingebettete Schriften nicht angezeigt werden. Hier ſollte alſo in den Optionen das Häkchen unter »Erweiterte Formatierung« entfernt werden!
- Auch der koſtenloſe »Cool Reader« (für diverſe Plattformen, insbeſondere Android) hat nur geringfügige Probleme (z. B. bei den Wortabſtänden).
Ein wenig Statiſtik gefällig?
Ich habe am 10.07.2013 einmal, aus reiner Neugierde, die Log-Dateien dieſes Web-Servers über ein einfaches Unix-Kommando der Form grep epub access*❘grep 'HTTP/1.1" 200'❘wc -l »ſtatiſtiſch ausgewertet«. Es wurden auf dieſe Weiſe nur vollſtändige, d. h. erfolgreiche Downloads (http-Rückgabewert »200«) von epub-Dateien gezählt. Hier das Ergebnis:
- Downloads geſamt: 564
Hiervon:
- von Arnim: Gritta von Rattenzuhausbeiuns (verfügbar ſeit 01.12.2012): 126
- Goethe: Die Leiden des jungen Werther (ſeit 06.01.2013): 122
- Fontane: Der Stechlin (ſeit 01.02.2013, mittlerweile nicht mehr koſtenlos angeboten): 90
- Kafka: Das Urteil (ſeit 13.02.2013): 116
- Hauff: Märchen (ſeit 21.03.2013): 65
- von Eichendorff: Taugenichts (ſeit 11.04.2013, mittlerweile nicht mehr angeboten): 42
Zugegeben, ſogenannte »Beſtſeller« ſehen ſicherlich anders aus, andererſeits zeigt dies aber auch, daß ſehr wohl ein gewiſſes Intereſſe beſteht!